Geschichte

2024 Hakuna Matata

Quersang-Konzerte 2024 unter dem Motto «Afrika»

Nkosi Sikeleli Afrika, Circle of Life, Ugalile oder Ikaboyé: Das sind nur wenige Stücke aus dem Afrika-Konzertprogramm 2024 von «Quersang». Wiederum unter der Leitung von Felipe Cattapan konzertieren rund 40 Sängerinnen und Sänger aller Altersgruppen aus Wohlen und Umgebung am 3. und 4. Mai im Casino Wohlen.

Seit 1987 ist Quersang in Wohlen beheimatet. Mit seiner Vielseitigkeit wird der Chor seit bald 40 Jahren nicht nur seinem Namen gerecht, sondern weiss stets aufs Neue zu überraschen und so das hiesige Kulturleben zu bereichern. «Hakuna Matata» ist wohl das bekannteste Lied aus dem Musical «Lion King» und will uns trotz aller Turbulenzen in der Welt daran erinnern, immer mal wieder die Sorgen für einen Moment ruhen zu lassen. Selbstverständlich gehört auch dieser Song zum Repertoire und will besondere Einladung zu den beiden Afrika-Konzerten sein.

Ohren-, Augen- und Gaumenschmaus
Begleitet wird der Chor vom regional bekannten Pianisten Alois Bürger aus Anglikon und vom Perkussionisten Mathias Schiesser aus Sarmenstorf. Neben einer Bodypercussion-Einlage einiger Chormitglieder wird bestimmt auch der Auftritt der «UgandaFolkDancers» begeistern. Zum Auftakt und Ausklang des Konzertabends lädt die Bar mit Snacks von Harriet Suter zum Verweilen ein. Bar und Abendkasse (keine Vorbestellung) sind sowohl am 3. als auch am 4. Mai ab 19 Uhr offen, Konzertbeginn ist jeweils um 20 Uhr.

Fotos von Stefan Diethelm

2023 – Messe in D-Dur von Antonin Dvoràk

Der Chor Quersang aus Wohlen hat mit seinem Konzert bei den Zuhörern für viel Begeisterung gesorgt. Die Aufführung der Messe in D-Dur von Antonin Dvorak bot dem Chor und dem neuen Dirigenten Gelegenheit, ihre Qualitäten zu zeigen.

Während einem halben Jahr hat sich der Chor unter der Leitung von Felipe Cattapan mit diesem nicht ganz einfachen Werk auseinandergesetzt. Dvoraks Messe beinhaltet eine grosse Anzahl wunderschöner Melodien mit den für ihn typischen Akzenten, die sein Werk von anderen Messen aus jener Zeit unerscheidet. Hohe Passagen für die Sopran- und die Tenorstimme sowie zahlreiche A-Capella Passagen sind anspruchsvoll.

Die Harmonie zwischen dem neuen Leiter und dem aus 45 Mitgliedern bestehenden Projektchor, der übrigens bereits seit 34 Jahren besteht, war spürbar. Felipe Cattapan hat den Chor mit seinem musikalischen Fachwissen als Chordirigent zu einer tollen und dynamischen Leistung angetrieben.

Äusserst professionell spielte Sharon Prushansky den Orgelpart. Die Orgelstimme bildet in Dvoraks Messe das Begleit- und in einzelnen Passagen auch das Soloinstrument. Das Zusammenspiel zwischen Prushansky und dem Chor gelang trotz räumlicher Distanz bestens. Für einen stimmungsvollen Einstieg sorgte sie zu Beginn des Konzerts. Geheimnisvoll und dynamisch spielte sie am Flügel drei Werke von Dvorak: «Nächtlicher Weg», «Auf der alten Burg» und das «Frühlingslied».

Danach begleitete sie den Chor an der Orgel der Refomierten Kirche Wohlen. Im «Kyrie» begann die Sopranstimme wiegend mit der Bitte um Erbarmen, imitiert von den Tenören. Diese klare Bitte wurde danach durch Steigerungen und wechselnde Tonalitäten eindringlich umgesetzt. Im «Gloria» begann der Chor kraftvoll und sang dann verklärt den mitleren Teil bis zum einringlichen Schluss des Glaubensbekenntnisses.  Die A-capella-Passagen tönten klar und rein. Eindrücklich war das Zusammenspiel zwischen der jungen Altistin Olivia Mariscotti und den übrigen Chorstimmen im «Credo». Schön tönten auch die Passagen, in denen sich die vier Stimmlagen zu acht verdoppelten.

Das «Benedictus» begann mit einem weichen Orgelspiel, in das der Chor geheimnisvoll einstimmte. Wunderbar vielschichtig tönten jene Passagen im «Agnus Dei», in denen sich der Sopran für die Bitte um Frieden in drei Stimmen unterteilten. Die Solisten standen in den Reihen des Chors und haben die Chorpassagen mitgesungen. Dies trug zu einer besonderen Einheit bei. Hell und präzise ragte dabei die Sopranstimme der Solistin, Tabea Bürki, hervor.

Noch mehr als bei den Frauenstimmen zählte bei Bass und Tenor aufgund ihrer mit vier bzw. fünf Stimmen eher kleinen Besetzung jede Stimme. Sie meisterten diese Herausforderung gut und konnten das Publikum überzeugen. Unterstützt wurden sie von den beiden Solisten Christpher Wattam, Tenor, und Michael Pavlu, Bass-Bariton. Die beiden demonstrierten in den Solostellen ihr Können eindrücklich.

So wie Antonin Dvrak sich damals bei seinem Auftraggeber dafür bedankt hatte, dass er ihm Anlass zur Komposition eines solchen Werkes gebeben habe, so haben sich die Besucher des Konzerts mit grossem Applaus für die Aufführung bedankt.

2022 – Bésame Mucho – Evergreens aus Lateinamerika

Rund zwei Monate vor dem eigentlichen Konzert im Frühjahr 2020 war auch für den in Wohlen ansässigen Chor Quersang coronabedingt Schluss mit den Proben. Umso mehr freute es die knapp 30 Sängerinnen und Sänger unter der Leitung von Thomas Haen, dass zwei Jahre später der Auftritt vor Publikum wieder möglich war. Begleitet von Marcel Keckeis am Piano, Denis Lussi am Bass und Rolf Richner an den Drums sprang der Funke der Begeisterung rasch vom Chor auf die Besucher über. Das gewählte Programm war vielseitig, kurzweilig und rhythmisch anspruchsvoll. Stücke wie Mas que nada, Libertango, Bailando und Oyé sorgten dafür, dass die Temperaturen im Casino noch um einige Grade anstiegen. Ruhigere, aber nicht weniger bekannte Lieder wie No llores por me Argentina oder Gracias a la Vida sorgten für Hühnerhaut auf und vor der Bühne. Die Solopassagen, gesungen von der Quersängerin Kim Locher, fügten sich wunderbar in den Chorgesang ein. In den Gesichtern aller war die Freude darüber zu lesen, wie wunderbar doch das Singen und das Zuhören von Livekonzerten ist.

Nebst den Hochgefühlen sorgte nur ein Umstand für Wehmut: Für Thomas Haen, der den Quersang 15 Jahre lang leitete, war es der letzte Auftritt mit dem Chor. Aus zeitlichen Gründen gab er seinen Rücktritt bekannt. Er setzte die Idee des Quersangs, ein Projektchor mit breitem Repertoir zu sein, mit spannenden Konzertthemen um. Von «Quersang goes Broadway», «Irish Folk» und «Swing» über «Magnificat» und die «Misa Tango», um nur einige zu nennen, bereite er zusammen mit dem Chor den Zuhörern im Casino, in der Kantonsschule Wohlen und in der Katholischen Kirche viel Freude. Zusammen mit einigen Ehemaligen sagte ihm der Chor als Überraschung mit dem Lied «Thank you for the music» sinngemäss Danke. Mit einem lachenden und zugleich weinenden Auge verabschiedete sich Thomas Haen mit vielen singenden Erinnerungen von seinem Chor.